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Foto: Electric Egg / Alamy Stock Photo

Versöhnung: Möglichkeiten und Grenzen eines friedensethischen Leitbegriffs

Anfang des vergangenen Jahres veröffentlichten die deutschen Bischöfe ihr Friedenswort „Friede diesem Haus“. Sie machen darin unter anderem erneut das zentrale Thema christlicher Friedensethik stark: Versöhnung und die damit verbundene Aufarbeitung einer gewaltbelasteten Vergangenheit. Deren „prägende Anwesenheit“, so die Bischöfe, wirke im Unsichtbaren fort und stehe dem Aufbau nachhaltiger Beziehungen im Weg. Ganz im Sinne des gewaltpräventiven Ansatzes gilt es daher nicht, die Vergangenheit ruhen zu lassen, sondern sich im Wissen um die Wirkmacht tiefster Verletzungen mit dem Leid und den Unrechtsbedingungen differenziert auseinanderzusetzen.

Lesen Sie das Editorial

Versöhnung - Placebo, Sedativum oder bittere Medizin? Über den ambivalenten Umgang mit gewaltbelasteter Vergangenheit

Jörg Lüer

An einer ernsthaften Auseinandersetzung mit Gewalterfahrungen und ihren Folgen führt kein Weg vorbei

Wahrheit nach Gewaltkonflikten – Wahrheitsfindung im Kontext von Transitional Justice und Versöhnungsprozessen

Charalampos Babis Karpouchtsis

Aus dem Ringen um die Wahrheit kann im besten Fall Versöhnung entstehen

Eli – Täter und Opfer? Ein Fallbericht

Claudia Patricia Bueno Castellanos
Christoph Perleth

Opfer wie Täter in Post-Konflikt-Gesellschaften benötigen Heilung von ihren Traumata

Krieg um die Erinnerung – Museen und Gedenkstätten in Kroatien und Bosnien 30 Jahre nach den jugoslawischen Zerfallskriegen

Ljiljana Radonić

„Neue Juden“ und „neue Nazis“: Der Zweite Weltkrieg wirkt in der postjugoslawischen Erinnerungskultur bis heute fort

Vergeltende und wiedergutmachende Gerechtigkeit: Wo steht das Völkerstrafrecht heute?

Susann Aboueldahab
Kai Ambos

Die Strafjustiz in Post-Konflikt-Gesellschaften kann von innovativen Ansätzen profitieren

Barmherzigkeit als treibende Kraft der Versöhnung

Michael Rosenberger

Wer wirklich „Gnade walten lässt“ und sich versöhnt, erhebt sich niemals über die anderen

Sanftmut, Verzeihen und Gerechtigkeit

Philipp Gisbertz-Astolfi

Es ist unethisch, mit sich und anderen zu hart ins Gericht zu gehen.

Versöhnung – ein rationaler Akt der Klugheit auf dem Weg zur Gerechtigkeit

Armin G. Wildfeuer

Versöhnung basiert häufig auf beiderseitiger Einsicht in die Unausweichlichkeit eines Neubeginns

Special: Anderen Perspektiven begegnen

Vielstimmiges Erinnern, gemeinsames Gedenken – Der internationale Workshop für Berufsoffiziere in Auschwitz als Bildungs- und Versöhnungsprojekt

Kristina Tonn

Erinnerungsarbeit wird besonders fruchtbar, wenn sie eine Vielfalt von Perspektiven in Beziehung setzt

„Es wird bestimmt schwierig, miteinander zu reden − aber genau darum geht es“

Rana Salman
Eszter Korányi

Combatants for Peace: Für Versöhnung ist es entscheidend, Stereotype zu durchbrechen und die Geschichten der anderen anzuerkennen