Terroristen brauchen Publikum – wie der Terrorismus von den digitalen Medien profitiert
Wesentliche Zielsetzung von Terroristen ist es, Angst und Schrecken zu verbreiten. Seit jeher bedienen sie sich dazu der „Propaganda der Tat“. Terroristen sind jedoch davon abhängig, dass ihre Taten kommuniziert werden. Überzeugend schildert Jason Burke zunächst die parallele Entwicklung von islamistischem Terror und der Medienreichweite durch Fernsehen und Radio und fasst schließlich das Zusammenspiel von digitaler Revolution und neuesten Erscheinungsformen des Terrors zusammen.
Eindrücklich wird auf die Verantwortung von Medien hingewiesen, welche durch die ihnen innewohnende Sensationsgier nur allzu gerne Bilder von hochspektakulärer Gewalt aufgreifen, um die eigene Auflage zu steigern. Dabei wird auch in Kauf genommen, die zum Teil völlig irrationalen Ängste bei den Konsumenten zu verstärken und das Vertrauen der Bevölkerung in rechtsstaatliche Institutionen zu stören.
Auf der anderen Seite hebt Burke hervor, dass im Rahmen der digitalen Revolution der Einfluss professioneller Journalisten erheblich zurückgegangen ist, weil nahezu jedermann mit einem Smartphone zum Transporteur der „Propaganda der Tat“ werden kann. Letztlich plädiert der Autor daher für die Etablierung eines „Verhaltenskodex für jeden, der ein Smartphone besitzt und Twitter, Facebook oder Ähnliches benutzt“.
Originalartikel