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Zunehmende Komplexität und Unsicherheit als zukünftige Herausforderungen für die NATO und den Westen

Von Manfred Nielson

Um auf absehbare Zeit als Militärbündnis relevant zu bleiben, ist Anpassung zwingend notwendig. Auch die NATO als größtes Militärbündnis der Welt ist von dem kontinuierlichen Wandel der internationalen Sicherheitsarchitektur betroffen. Hinzu kommen die Entwicklung und Verbreitung von viel diskutierten disruptiven Technologien, von denen viele nicht nur ausschließlich staatlichen Akteuren zur Verfügung stehen, sowie die zunehmende Plurali­sierung der Gesellschaften.

Anhand dieser und einiger anderer Zukunftstrends beschreibt Admiral Manfred Nielson, Deputy Supreme Allied Commander Transformation und ranghöchster Admiral der Bundeswehr, die konzeptionellen Überlegungen der Strategic Future Analysis (SFA) 2017 der NATO. Auf diesem Dokument fußen die militärischen Planungen der Allianz. Darin werden zukünftige sicherheitspolitische Herausforderungen und Chancen erörtert sowie gleichermaßen wahrscheinliche ethische Probleme klar erkannt. Darauf zurückgreifend können in einem weiteren Schritt aus den benannten Zukunftstrends verschiedene Szenare entworfen und ihre militärpolitischen Implikationen abgeleitet werden.

In die SFA 2017 sind die Zukunftsanalysen aller 29 Mitgliedsstaaten eingeflossen, was ihr ein besonderes Gewicht verleiht, zumal sich aus ihr wiederum wechselseitig die nationalen Sicherheits­doktrinen der einzelnen Mitgliedsstaaten ableiten. Zudem ist sie in enger Abstimmung mit der Europäischen Union entstanden. 

Damit bildet die SFA 2017 – von der Öffentlichkeit nur wenig beachtet – das zentrale sicherheitspolitische Zukunftspapier des globalen Westens, dessen Essenz Admiral Nielson in seinem Beitrag treffend zusammenfasst. 

Originalartikel