Just Peacemaking und hybride Kriege
Die Potenziale der gewaltlosen Konfliktbearbeitung werden häufig übersehen. Ethische Diskussionen bleiben oft bei der Frage stehen, welchen Regeln Militäreinsätze folgen sollen. Dabei existiert gerade in den christlichen Kirchen eine lange Tradition der Gewaltfreiheit. Am Beispiel der Ukraine demonstriert Prof. Dr. Drew Christiansen SJ, wie gewaltlose Maßnahmen zur Bewältigung aktueller Konflikte beitragen können.
Christiansen schlägt drei miteinander kompatible Optionen vor. Dazu gehört das zivile Engagement wie etwa die Aufnahme von Flüchtlingen oder die öffentlichkeitswirksame Aufdeckung von Unterdrückung und Armut. Aber auch Möglichkeiten der kooperativen Konfliktlösung, gepaart mit diplomatischen Mitteln und dem Ausräumen von Vorurteilen in der Bevölkerung, eröffnen Lösungswege. Zusätzliche Spielräume bietet die Einbeziehung internationaler Akteure, die zum Beispiel Friedenstruppen bereitstellen oder Kriegsverbrechen verfolgen.
Der entscheidende Vorteil friedensstiftender Maßnahmen liegt für Christiansen darin, dass sie nicht nur bestehende Kriege beenden, sondern gleichzeitig auch künftige Konflikte verhindern können. Damit tragen sie auf eine praktische Art und Weise zum christlichen Ideal eines „gerechten Friedens“ bei.
Originalartikel