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"Hybride Kriegführung" – ein möglicher Trigger für Vernetzungsfortschritte?

Von Fouzieh Melanie Alamir

Die Politikwissenschaftlerin Dr. Fouzieh Melanie Alamir attestiert dem Begriff „hybride Kriegführung“ fehlende Eindeutigkeit und plädiert folgerichtig für eine vor allem geografische Präzisierung. Der am Vorgehen in der Ukraine aufgeflammte Konflikt mit der Sowjetunion bedarf eines dezidierteren Vokabulars, denn, so Alamir, angesichts einer Situation, in der Fronten und Konfliktformen verschwimmen und Akteure verdeckt agieren, zeigten sich Defizite in der Außen- und Sicherheitspolitik der NATO-Staaten.

Als Ursache benennt die Politikwissenschaftlerin die ungleiche Verfassung der westlichen Verbünde und der Sowjetunion. Autoritäre Staaten, erläutert Alamir, seien in der Lage, ohne verfassungsrechtliche Friktionen und diplomatische Rücksichtnahmen schnell und effektiv zu agieren.

Alamir spricht sich dafür aus, im Bereich westlichen Krisenmanagements die derzeit zerfaserten strategischen Bemühungen zu bündeln, d. h. in der Praxis humanitäre und entwicklungspolitische Maßnahmen mit polizeilichen und militärischen Mitteln zu verzahnen und mit wirtschaftlichen, sozialpolitischen und informationspolitischen Instrumenten zu verknüpfen. Dies hat gleichzeitig zum Ziel, die Zivilgesellschaft vor der Bedrohung durch radikale Kräfte zu schützen.

Die Diskussion um eine solche „Vernetzte Sicherheit“, kritisiert Alamir, sei nach einer anfänglichen Reformphase hinter den aktuellen Herausforderungen zurückgeblieben. In einem neuen, für 2016 geplanten sicherheitspolitischen Weißbuch sieht sie eine wichtige Chance, kritische Impulse aufzunehmen und ganzheitliche Strategien im internationalen Krisenmanagement zu entwickeln.

Originalartikel