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Drohnen, Roboter und die Moral des Krieges

Von Daniel Statman

Die rasante Entwicklung in der unbemannten Waffentechnik könnte künftig dazu führen, dass das Kampfgeschehen mehr und mehr zwischen ferngesteuerten Maschinen statt zwischen Menschen ausgetragen wird. Prof. Dr. Daniel Statman zeigt in seinem Essay auf, dass die neuen Technologien, trotz Nachteile, einen ethischen Fortschritt in der Geschichte der Kriegsführung darstellen könnten.

Gleichzeitig stellt er die Frage nach dem Schutz des Zivilisten, der durch Drohnen nicht gefährdet werden sollte. Zu klären ist deshalb, ob und inwiefern sich der Einsatz von Drohnen von anderen Waffenträgersystemen und Kriegsmitteln unterscheidet, und ob sich im Vergleich zu diesen eine stärkere Gefährdung von Zivilisten stichhaltig belegen lässt. 

Statman bewertet den Einsatz von Drohnen hinsichtlich ihrer präzisen Zielunterscheidung und der Verhältnismäßigkeit des Gewaltmitteleinsatzes positiv. Auch die Tatsache, dass sich für Soldaten eine Risikoverminderung ergibt, schlägt ethisch betrachtet positiv zu Buche. Die Bereitschaft, sich an humanitären Interventionen zu beteiligen, wird sich dadurch eher erhöhen. Effektivität und Kosteneinsparung nennt er als weitere Pluspunkte. 

Argumente wie die des „respektlosen Todes“, des „unfairen “ oder „schmutzigen Tötens“ und der Mutmaßung, dass „risikoloses Töten“ aus der Distanz die Erlaubnis zum Töten untergrabe, beurteilt er als unzutreffend.

Originalartikel