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Militärethik und militärische Ethikausbildung: Auf der Suche nach einem „europäischen Ansatz“

Von Lonneke Peperkamp & Kevin van Loon & Deane-Peter Baker & David Evered

Um einen spezifisch europäischen Militärethikansatz zu bestimmen, ist es hilfreich, sich zunächst auf die gängigen Definitionen von Militärethik zu beziehen. Diese wird häufig als Bereich wissenschaftlicher Forschung und Theoriebildung sowie als angewandte Ethik mit einem starken Schwerpunkt auf der Ausbildung von Militärangehörigen verstanden. Um eine Grundlage für eine Analyse zu schaffen, werden in diesem Papier vier Dimensionen der Militärethik identifiziert: Zweck, theoretische Grundlagen, Inhalt und didaktische Methoden. Jede dieser Dimensionen wird dann mit ihren unterschiedlichen Ansätzen, Theorien, Themen und Methoden ausführlicher erörtert.

Die Besonderheit eines nationalen oder regionalen Verständnisses kann durch den Vergleich dieser vier Dimensionen deutlich gemacht werden. Im letzten Abschnitt wird daher eine erste Analyse der Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den niederländischen und australischen Ansätzen vorgenommen. Dabei lassen sich nicht nur Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Nationen feststellen, unter anderem eine starke Betonung der Tugendethik und der Einsatz von Fallstudien, sondern auch Unstimmigkeiten in den verschiedenen nationalen Lehrplänen. Die Suche nach einer charakteristischen europäischen Militärethik würde jedoch vor allem empirische Forschung erfordern, vermutlich auch in verwandten Bereichen.

Originalartikel