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Von Menschen und Maschinen. Was bedeutet die Robotisierung des Militärs in ethischer Hinsicht?

Von Bernhard Koch

Bewaffnete Drohnen werden gezielt im Kampf gegen des Terrorismus verdächtige Personen bzw. Gruppen eingesetzt. Bei diesen „gezielten Tötungen“ sprechen Experten von targeted killing. Dies wird aus verschiedenen Gründen als unmoralisch betrachtet. 

Dr. Bernhard Koch benennt in seinem Essay auch ethische Gründe für den Einsatz von Kampfdrohnen. Das Bestreben, die eigenen Soldaten bestmöglich zu schützen und Todesopfer zu vermeiden, lässt den Einsatz von Drohnen und militärischer Robotik als gebotenes Mittel erscheinen. Besondere Attraktivität erhalten diese „Maschinen“, insofern sie eine genauere Aufklärung und präzisere Waffenwirkung ermöglichen und eine sichere Distanz gegenüber einem gegnerischen Zugriff gewährleisten.

Die Robotisierung des Militärs erzeugt den Eindruck von sogenannten „Risiko-Minimierungskriegen“. Koch verweist auf den britischen Soziologen Martin Shaw. Dieser sieht eher die Gefahr von „Risiko-Transfer-Kriegen“: Der Einsatz von Kampfdrohnen in der Kriegsführung führe zur Entgrenzung von bislang definierbaren Kampfgebieten und infolgedessen zur weltweiten Gewaltgefahr – gerade auch für Zivilisten.

Koch fragt, was passiert letztlich durch die vollständige Automatisierung von Kampfhandlungen und daher von Tötungsvorgängen? Er fordert die Auseinandersetzung mit technologischen, völkerrechtlichen und ethischen Gesichtspunkten, vor allem hinsichtlich der Verantwortung für Waffenwirkungen und der tatsächlichen Gewährleistung von Schutz und Sicherheit von Zivilisten.

Originalartikel